Treffen am Hauptbahnhof, fast alle sind pünktlich, ein großer Teil der Spieler und Spielerinnen wird gebracht.
Mit einer viertel Stunde Verspätung geht es im ICE los. Großes Lob gab es beim Einstieg, denn es klappte hervorragend, alle waren sehr diszipliniert, fanden ihren Platz sehr schnell und gemeinsam verstauten wir unser Gepäck.
Da es früh am Morgen war, frühstückten wir sehr ausgedehnt bis Kassel, da das Prozedere des Frühstückens ein wichtiger Teil des Tagesablaufes ist. Immer lustiger wurde unsere Fahrt und die Mitreisenden wurden sehr ausführlich über unser Vorhaben informiert. Bald wussten alle, dass wir uns auf unserer ersten Fahrt zu einem großen nationalen Handballturnier nach Durlach in der Nähe von Karlsruhe befanden.
Obwohl wir zum ersten Mal überhaupt ein reguläres Handballspiel bestreiten wollten (bisher haben wir nur beim Training gegeneinander gespielt), träumten die meisten schon von einem großen Pokal.
Die Fahrt lief problemlos ab. – Ankunft um 13:30 Uhr in Karlsruhe, wo wir schon von einem Shuttelservice des Roten Kreuzes empfangen wurden. Dieser Service stand uns die gesamte Zeit des Aufenthaltes zur Verfügung. Wir bezogen unsere Unterkunft in der vereinseigenen Werner-Stegmaier Halle der TS Durlach Untere Hub 1. Für alle Teilnehmer waren Feldbetten aufgestellt – so etwas habe ich noch auf keinem Turnier erlebt -. Danach war Trikotübergabe gesponsert von der
Baumgartner & Partner Unternehmensberatung
Alle waren begeistert. Anprobe und ab in die Weiherhalle zu unseren ersten beiden Spielen. Der erste Gegner war die zweite Mannschaft des Gastgebers Turnados weiß aus Durlach. Als Florian Schacht das erste Tor erzielte (gleichzeitig das erste Tor des Turniers), „kochte“ die Halle und wir konnten uns gar nicht wieder einkriegen. Wir hielten uns tapfer, auch wenn Paule gar nicht damit einverstanden war dass sich Florian Sch. eine stark blutende Platzwunde am Kopf zuzog. Paul sagte allen sehr deutlich, dass das gar nicht fair sein. Die Sanitäter (acht an der Zahl) betreuten beide, wobei Paule einen neuen Freund gewann und ihm selten von der Seite wich. Am liebsten wäre Paule bei ihm geblieben. Die Platzwunde wurde im Krankenhaus geklebt (danke Susanne für die Betreuung) und Florian konnte am Samstag, allerdings mit einem Turban, wieder mitspielen. Das Spiel endete 2 : 5.
Auch im zweiten Spiel, Gegner war der VfL Meißen, warfen wir ein Tor. Schnell unter die Dusche – es duschten alle –, umziehen und ab ging die Karawane in die Unterkunft. Der Grill war schon angeworfen, wir aßen gemeinsam mit allen beteiligten Mannschaften in einer Außenanlage Fleisch, Wurst und Salate. Wie auch in der Spielhalle war unentgeltlich ausreichend Trinken vorhanden. Der Gedankenaustausch mit den Spielern und den anderen Betreuern war mit dass Interessanteste des ganzen Abends. Die Kids spielten noch auf dem anliegenden Kleinfeldplatz mit dem Ball und versuchten den Ball ins Tor zu befördern oder sie versuchten sich auch als Torwart.
22:30 Uhr war Bettruhe angesagt. Es klappte und alle konnten unbehelligt einschlafen, wenn auch unser Jüngster seine Taschenlampe sehr lange ausprobieren musste.
Samstag
Frühstück auf der Terrasse der Tennisabteilung bei herrlichem Wetter (übrigens hatten wir die ganze Zeit ein herrliches Wetter (25 Grad C). Abfahrt zur Sporthalle und der Versuch das aus den ersten beiden Spielen Gelernte um zu setzen. Es misslang gründlich. Wir verloren 0 : 10 gegen Mechterstädt, gegen Schwalmstadt 2 : 6 und gegen den Karlsruher SC ebenfalls 2 : 6. Damit waren wir Gruppenletzter erzielten aber 7 Tore, was ein toller Erfolg war. Schön war auch, dass wir hautnah die deutsche Behinderten Nationalmannschaft erleben durften. Die war Teilnehmer des Turniers, denn sie bereitete sich auf die Weltmeisterschaft in Athen vor. Es war für mich faszinierend zu erleben was behinderte Menschen alles mit dem Ball anstellen können. Nach dem Duschen waren wir eingeladen die Durlacher Erlebnistage mit zu gestalten. Der Festplatz war Mittelpunkt eines Treffens vieler Firmen und Organisationen die ihre Zusammenarbeit mit Behinderten darstellen wollten.
Auf einer Freilichtbühne wurde von einem Blinden life-music gespielt, die die Teilnehmer mitriss und zum Mitmachen animierte. Florian Q. als Entertainer begeisterte mit seinen Einlagen. Der Grillstand sorgte für ausreichend Essen und auch hier gab es Getränke satt. Um 22:30 Uhr war Abpfiff und wir abgekämpft aber glücklich in die Unterkunft.
Eine ruhige Nacht, ein gutes Frühstück und die Vorbereitung auf das „Kleine Endspiel“ um Platz 11 gegen die Mannschaft aus Radebeul sollte die Vorbereitung auf den Turnierabschluss sein. Wir mussten als erste ran und zeigten den anderen Teilnehmern, dass wir auf dem Turnier viel gelernt hatten. Auch wenn wir das Spiel 2 : 6 verloren, waren wir angetan vom Auftreten unserer Mannschaft was die spielerische Seite und vor allem aber auch die Harmonie innerhalb der Mannschaft anging.
Die abschließende Siegerehrung hatte für uns noch ein high light bereit. Auch wir erhielten einen Pokal und Florian S. erhielt für das schönste Tor des Turniers als Andenken ein Trikot des Veranstalters.
Verabschiedung durch den Vereinspräsidenten und Abfahrt nicht ohne uns bei den vielen neuen Freunden zu verabschieden. Der Shuttle brachte uns nach Karlsruhe wo wir am Hauptbahnhof noch ein wohlverdientes Eis aßen.
Danke an das tolle team die aufopferungsvolle Betreuung durch Susanne, Katharina, Claudia, Birgit, Martin und Max.
Gedanken zur ersten Ausfahrt unserer Behinderten-Handballer:
Danke an alle die uns diese Fahrt erst möglich gemacht haben (ca 2.000 € Sponsorengelder waren nötig). Bei der Abfahrt versprachen wir, dass es nicht die letzte Fahrt zu einem Turnier mit den Behinderten Handballern des AMTV sein sollte.
Ein kleines Pflänzchen begann sich zu regen:
Können wir ein solches Turnier auch einmal beim AMTV in Hamburg durchführen?
Wenn sich jemand angesprochen fühlt und einen Beitrag leisten kann oder jemand kennt der helfen würde, dann bitte Martin Wild oder Max-Detlef Rode kontaktieren.
In Durlach waren zur Durchführung ca. 60 Menschen beteiligt, dazu die Kampfrichter, die Schiedsrichter, die Sanitäter, die Fahrdienste mit 5 Großraumfahrzeugen.
Allen Beteiligten in Durlach ein ganz großes Dankeschön aus Hamburg für die unvergesslichen Tage bei Euch.
Max und Martin